Altersarmut: Fakten und Zahlen

Altersarmut: Fakten und Zahlen

“Es ist weniger, als wenn es mehr wäre.” (Olaf Scholz, ehemaliger Bundesminister für Altersarmut und Sozialabbau, heute regierender Bürgermeister von Hamburg, im März 2008, als Kommentar zu weiteren Rentenkürzungen.)

Zur Rente kursieren viele Zahlen. Viele davon sind falsch. Andere haben nichts mit der Realität zu tun (siehe z.B. “Eckrentner”). Diese Fakten sollten Sie kennen, bevor Sie eine der Rentenkürzungsparteien wählen:

Altersarmut – bereits weit verbreitet

Laut per März 2017 aktuellstem verfügbaren  Rentenversicherungsbericht 2015 des Deutschen Bundestags (Drucksache 18/6870, Seite 13) erhielten die Rentner in Deutschland 2014 durchschnittlich:

Durchschnitt aller Rentner 869€
Männer 1.013€
Frauen 762€

Dies sind die aktuellsten echten Zahlen, die die Regierungsparteien selbst nannten. Die Zahlen für 2017
sind nur unwesentlich höher. Wenn man bedenkt, daß die offizielle Armutsgrenze in Deutschland mit rd. 890 € monatlich definiert ist, leben also die weiblichen Durchschnittsrentner unter der Armutsgrenze, die
männlichen Durchschnittsrentner knapp darüber. Da die Preise fast jedes Jahr stärker steigen als die Renten, holt die Altersarmut früher oder später immer mehr Rentner ein.

Hinzu kommen weitere Einkommensarten wie Betriebsrenten (26,78 Mrd. € bei 17,7 Mio. Empfängern in 2015 = monatlich durchschnittlich 126 € pro Rentnerhaushalt lt. “Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V.), Lebensversicherungen und Einkünfte aus Vermietungen. Dabei liegt es allerdings in der Natur der Sache, daß gerade die Menschen mit niedrigen Renten keine nennenswerten Betriebsrenten oder Lebensversicherungen besitzen (die man als Arbeitsloser ohnehin verkaufen muß, bevor man Hartz IV erhält). Auch Einkünfte aus Vermietungen erzielen Niedrigrentner praktisch nie. Bezieher von Niedrigeinkommen beziehen immer Niedrigrenten und haben so gut wie nie weitere Alterseinkünfte.

Trotz der amtlichen festgestellten Altersarmut meinen die Regierungsparteien, die Zahl der Armutsrentner sei kein nennenswertes Problem, weil nur sehr wenige Rentner “Grundsicherung im Alter
beziehen. Dies liegt jedoch zum Großteil an der Scham der Armutsrentner, Grundsicherung zu beantragen. Zudem wissen viele Armutsrentner nichts von der Möglichkeit, durch die Grundsicherung auf das Armutsniveau von Hartz IV aufzustocken.

Weitere Gründe für die versteckte Armut liegt im Unterhalt durch die Kinder sowie der Tatsache, daß es in Seniorenheimen nicht auffällt, weil dort bis auf ein kleines Taschengeld bei jedem Bewohner die Rente
beschlagnahmt wird.

Gemeinsam mit der Rente des Ehemannes leben viele Frauen in einem bescheidenen Wohlstand. Verstirbt der Ehemann, folgt meist der Absturz in die Altersarmut:

Die Verteilung der Renten bei Frauen

Die nachfolgende Grafik zeigt, wie die Renten (incl. Witwenrenten) der weiblichen Rentner verteilt sind. Wie man sieht, erhalten die meisten Frauen Armutsrenten. Frauen, die ihre Karriere der Familie bzw. der Karriere des Ehemannes opfern, werden vom heutigen Rentensystem bitter bestraft. Fakt ist: Fast 1 Mio. Frauen erhalten eine monatliche Rente von unter 150 €, die größte Gruppe sind die knapp 1,9 Mio Rentnerinnen mit einer Rente von 600-750 €.

Die Verteilung der Renten bei Männern

Das Rentenniveau der Männer ist zwar bescheiden, aber (aufgrund ihrer höheren Erwerbstätigkeit) deutlich höher als bei den Frauen. 412.000 männliche Rentner (meist Selbständige) haben im Laufe ihres Lebens so wenig verdient, daß sie monatlich unter 150 € Rente erhalten. Unter der Armutsgrenze von monatlich 856 € liegen rd. 3 Mio. Männer, viele nur knapp darüber.
Die Lösung des Problems bietet das Renten Balance System von economy4mankind mit Mindestrenten von monatlich 2.000 € netto pro Person.