aus prinzip dagegenDie Antifa lernt es nicht. Völlig überfordert von Ökonomie und einer komplexen Welt berauschen sie sich an einem Weltbild, in dem jeder außer ihnen selbst erstmal ein potentieller Nazi ist.

Ad Sinistram

Der feine Beobachter Roberto de Lapuente, dessen Blog “Ad Sinistram” (lateinsch: “nach links”) wir in unseren Lieblingsblogs empfehlen, war auf einer Anti-TTIP/CETA-Demo und hatte das Vergnügen, den “politischen Kindergarten” der Antifa aus der Nähe zu erleben.

Unter dem Titel “Ein Grund unter anderen, warum sich die Linke schwertut” analysiert er messerscharf, wie der ewige Aggressivität, die hohlen Phrasen und das kindlich naive Festhalten am Kommunismus die Menschen abschrecken.

Das färbt auch auf die Partei “Die Linke” ab, die für viele Wähler als Partei der Antifa assoziiert wird. Obwohl eigentlich DKP und MLPD (man könnte auch sagen: “Volksfront von Judäa” und “Judäische Volksfront“) die Parteien der Hardcore-Kommunisten und -Anarchisten der Antifa sind, versäumt es die Linke, wie Roberto de Lapuente richtig bemerkt, sich von der Antifa abzugrenzen. Der Rufschaden ist gewaltig. Und wenn sich eine Partei so etwas nicht leisten kann, dann ist es die Linke.

Der Krieg zwischen Fundis und Realos

Die Partei ist zudem tief zerstritten zwischen Fundamentalisten und Real-Politikern (wie Wagenknecht und Lafontaine). Noch absurder: Die Fundamentalisten in der Partei bekämpfen die einzige Option, jemals Politik als Regierung zu gestalten: Eine Koalition mit SPD und Grünen. Von Nato-Austritt über Euro und EU bis zur Flüchtlingskrise ist die Partei dermaßen zerstritten und kompromissunfähig, dass es auf unabsehbare Zeit auf eine  impotente Opposition hinausläuft.

Trotz dringendem Bedarf an linker Politik findet ausgerechnet die Linke kaum Wähler und krebst um die 10% herum.

Inhaltliche Ratlosigkeit

Inhaltlich ist die Linke ebenso ratlos wie Union, SPD, Grüne, FDP und AfD. Das Wunder, dass Bodo Ramelow als erster Linken-Ministerpräsident eine alternative Politik umsetzt, blieb aus. Bei aller regierungsbeteiligungen (Berlin unter Wowereit, 2016 wahrscheinlich als Neuauflage, sowie im Kabinett Ringstorff-2) setzte die Linke die Agenda-2010-Politik genau so um wie alle anderen. Die Enttäuschung der Wählerführte zur Abwahl.

Unnötig zu sagen, dass sich Katja Kipping (hat das Buch zu economy4mankind / Bandbreitenmodell 4 (!) mal erhalten und wurde von Wählern und Parteimitgliedern darauf angesprochen, Sahra Wagenknecht (hat das Buch 2 x erhalten sowie von mir persönlich einen Flyer bei Sozialgipfel NRW im Mai 2016 in Düsseldorf) und viele andere Linke weigern, sich mit echten Alternativen auseinanderzusetzen.

So wird das nichts. Schade.