R.I.P., Jochen Hoff (duckhome)

Am Wochenende verstarb völlig unerwartet der Blogger-Kollege Jochen Hoff. Wir wollen ihm hier ein kleines Denkmal setzen.

Mit “Duckhome” gründete und betrieb er einen der wichtigsten Blogs im deutschsprachigen Raum, siehe “Liste der wichtigsten Blogs Politik und Wirtschaft“.

Ich selbst hatte seit letztem Juli eine Facebook-Freundschaft mit ihm. Hin und wieder haben wir uns gegenseitig Beiträge kommentiert.

Jochen war ein Bruder im Geiste, mit gleichen Zielen, großem Herz, hellem Verstand und einem größeren Rückgrat als fast allen anderen Blogger

Sensationell und vorbildlich war seine Wehrhaftigkeit bei “Post vom Jobcenter Nienburg“, einem Artikel unter Aufgelesen und kommentiert vom 12. November 2013. (die Website duckhome ist heute komplett auf einen Trauerhinweis ungelietet, daher ist der Link heute nicht erreichbar). Das Jobcenter Nienburg drohte ihm eine Klage an, wenn er nicht sofort einen Artikel über eine namentlich genannte Sachbearbeiterin des Jobcenters Nienburg löscht. Die Sachbearbeiterin hatte Minderjährigen den Hartz IV-Regelsatz gekürzt.

Für Jochen war das kein Grund, vor lauter Angst nachzugeben. Im Gegenteil. Er legte noch einen drauf. Sein Artikel begann mit:

“Post vom Jobcenter. Das kann nichts Gutes sein. Von dort kam noch nie etwas das Freude macht und nun auch noch das Jobcenter Nienburg. Was hab ich denn mit denen zu tun und was ist ein Nienburg denn nun überhaupt. Ach ja. An der Weser hellem Strande. Aber was können die nur von mir wollen. Ach so, es geht um einen Text auf Duckhome. Ach ja, ich verstehe. Es geht um Aufgelesen und kommentiert vom 12. November 2013. Das ist lustig und so typisch für deutsche Behörden.”

Wir bedauern sehr, dass Jochen Hoff im Alter von 59 Jahren jung verstarb. Das Netz verliert eine wichtige Stimme. Sein zweiter Blog “Denkfabrik Deutschland” zeigt noch an seinem Todestag einen Beitrag. Ob es mit den beiden Blogs weiter geht, ist noch offen (es gibt weitere Autoren).